Am Mittwoch, den 01. Februar besuchten neun Kinder der KUNST AG das Städel Museum in Frankfurt. Schon früh ging es los und wir trafen uns noch vor Schulbeginn in der Uhlandschule, um mit der Straßenbahn zum Hauptbahnhof zu fahren. Mit dem ICE ging es dann in einer halben Stunde nach Frankfurt. Mit der Straßenbahn am Städel Museum angekommen, wurde zunächst der Garten des Städels erkundet. Vor allem die großen Fenster der Sammlung moderner Kunst waren beeindruckend, denn dieser große Raum liegt unter der Erde. Die Fenster wirken wie ein Ufo im Rasen. Und es sind richtig viele: 180 Stück! Außerdem warfen wir einen kleinen Blick hinter die Kulissen im Museum. Durch ein Kellerfenster konnten wir einer Restauratorin bei der Arbeit zuschauen. Sie war damit beschäftigt, ein Papier zu reparieren und benutzte dazu ganz feines Werkzeug, etwa ein Skalpell. Der Eingangsbereich war sehr voll, denn es waren noch andere Schulklassen im Museum. Nachdem wir unsere Tickets gezeigt und Jacken sowie Rucksäcke abgelegt hatten, gingen wir in die “Alte Meister”-Sammlung. Die Räume waren beeindruckend groß, weit und ein bisschen alt. Die Gemälde erkundeten wir in kleinen Gruppen, zwei bis drei Kinder und ein:e Erwachsene:r. Es gab viel zu entdecken. Vor allem Gemälde in allen Größen von klein wie ein Vokabelheft bis riesengroß, wie vier Tischtennisplatten nebeneinander. So blieben wir als große Gruppen bei den Stillleben stehen. Stillleben sind Gemälde, in denen vor allem Gegenstände aus dem Alltag, Essen, Früchte, Gemüse und Tiere vor einem Hintergrund präsentiert werden. Wir kamen schnell darauf, dass es um mehr geht, als ein gut gemaltes Bild. Denn obwohl alles naturgetreu gemalt war, hatten die schönen Früchte Dellen und die Tiere, neben Insekten vor allem Vögel, Fische und Hasen waren meist tot. Es ging um das Leben und die Zeit, was uns sehr faszinierte. Nach einer kleinen Stärkung in der Garderobe, betraten wir einen Raum, der vom Künstler Michael Müller gestaltet wurde. Es gab ein Gemälde, das alle vier Seiten eines sehr großen Raums einnahm, ein Plastik und ein paar Zeichnungen. Das Thema war eine griechische Sage von einem Zwillingspaar: Beide haben zwar die gleiche Mutter, aber unterschiedliche Väter. Ein Vater war ein Gott, weshalb ein Kind unsterblich war. Wir waren fasziniert, wie diese Geschichte im Kunstwerk steckt. Auch hier ging es wieder um das Thema Zeit.
Abschließend gingen wir in die Sammlung moderner Kunst und erkannten viele Dinge, die uns an Werke in der Kunsthalle erinnerten. Die Kinder bewegten sich frei und waren begeistert von Milchdosen, Scheinwerfern, einer fanatischen Baustelle und einer spitzen Riesennasen. Es wurde viel gezeichnet. So gingen die drei Stunden im Museum schnell rum – und wir machten uns auf die Rückfahrt. Im ICE nach Mannheim wurde dann noch etwas gegessen, bevor wir auch schon wieder zurück in der Schule waren. Das Erlebnis Frankfurt und die Erfahrung mit Kunst im Städel Museum wird den Kindern sicherlich in guter Erinnerung bleiben.
Timm Frech, künstl. Leitung der KUNST AG
Die Fahrt war Teil des Projekts “KUNST AG”, einer Kooperation der Uhlandgrundschule, Abendakademie und Kunsthalle Mannheim. Danke an die Finanzierung durch den Lions Club Mannheim. Danke an Frau Jung Kim und Frau Barbara Barcis für die Unterstützung in der Betreuung.